Wir machen die Nacht zum Tag, arbeiten zu früh oder zu spät, gönnen uns keine Pausen. Auf Dauer aber lässt sich der “Biorhythmus” nicht ignorieren und der Kampf gegen den Schlaf nicht gewinnen. Die körperlichen Folgen sind katastrophal
Im Maschinentakt der High-Tech-Welt ist der Mensch zum Risikofaktor Nummer eins geworden. Produktionsstätten und Kraftwerke laufen rund um die Uhr, Tag und Nacht verteilen Züge, Lastwagen, Schiffe und Flugzeuge Waren und Manager “just in time” rund um den Globus. Der menschliche Organismus kann mit dem Tempo nicht mithalten. So nimmt er sich einfach seine Pause – und schickt Menschen in den Schlaf.
Unsere Nonstop-Gesellschaft liegt auf Kollisionskurs mit unserer “inneren Uhr”. Denn bei allen Kreaturen bis hinab zum Einzeller hat jede Körperfunktion – Leistung, Stimmung, Müdigkeit – Hochphasen und Tiefs, die sich beim Menschen innerhalb von 24 Stunden, aber auch in Monaten oder Jahren wiederholen. “Alles Leben unterliegt einem Zyklus von Ruhe und Aktivität”, sagt der Chronobiologe Scott Campbell von der Cornell University im US-Bundesstaat New York.
© Peter Ginter Anschluss verpasst, Flug gestrichen, wegen Überbuchung auf morgen vertröstet. Moderne Mobilität schafft sich ihren speziellen Ärger